Sich gut Passwörter merken zu können, ist längst unerlässlich geworden, um in unserem digital gewordenen Alltag zurechtzukommen. Immer mehr Geräte und Anwendungen wollen mit einem Passwort vor dem Missbrauch Unbefugter geschützt werden, das gilt auch für Sicherheitstechnik wie Videoüberwachung und Alarmanlagen. Die Versuchung ist groß, sich mit einfach zu merkenden Passwörtern wie „123456“ das Leben leicht zu machen. Solche Merkbegriffe sind jedoch eine Einladung an Hacker und Diebe. Mit den folgenden Tipps verraten wir Ihnen, wie Sie sich ein Passwort merken, das nur für Fremde kompliziert aussieht – Ihnen jedoch bald vertraut sein wird.
Wie muss ein Passwort aussehen, damit es nicht geknackt wird?
Zum Beispiel so:
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Dieses Passwort hat 14 Stellen, enthält sowohl Groß- als auch Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen. Durch die Verwendung so vieler unterschiedlicher Zeichen auf insgesamt 14 Stellen ergeben sich sage und schreibe fünf Quadrilliarden (5 x 10 hoch 27) Möglichkeiten unterschiedlicher Kombinationen. Das ist notwendig, da Hacker es ohne Weiteres schaffen, zig-Milliarden (10 hoch 9) solcher Kombinationen innerhalb von Sekunden durchzuspielen.
Um Ihnen eine Vorstellung von den Dimensionen zu geben, die es hier zu bedenken gilt, nehmen wir einmal ein Passwort mit fünf Stellen. Es soll zusammengesetzt sein aus Buchstaben des Alphabets in Groß- und Kleinschreibung. Ziehen wir sogar noch die Zahlen 0-9 hinzu, kommen wir auf insgesamt 62 Zeichen, aus denen wir uns bedienen können. Unser Passwort könnte damit „Haus1“, „Mausi“ oder „47elf“ lauten. Da wir uns für 5 Stellen entschieden haben, ergeben sich insgesamt 62 hoch 5 (62x62x62x62x62) oder ausgeschrieben 916.132.832 (sprich: 916 Millionen, 132 Tausend 8 Hundert 32) Möglichkeiten. Profi-Hacker knacken solch einen Code, wie erwähnt, in Sekunden.
Verlängern wir solch ein Passwort, erhöhen wir automatisch auch dessen Sicherheit. Allerdings dauert die Eingabe eines, sagen wir einmal, 22-stelligen Passwortes natürlich auch entsprechend lange. Daher empfiehlt es sich, Passwörter auch mit Sonder- und Satzzeichen wie „&“, „§“, „€“, „!“ etc. zu ergänzen. Wir haben dann rund 96 Zeichen (je nachdem, welche Sonderzeichen wir zulassen) zur Verfügung. Nehmen wir nun ein Passwort mit 14 Stellen wie beim eingangs erwähnten, kommen wir auf 96 hoch 14 und damit den besagten 5 Quadrilliarden möglicher Kombinationen. Nach heutigem Stand der Technik wären selbst Profi-Hacker ein Leben lang damit beschäftigt, alle Kombinationen durchzuprobieren, um den richtigen Schlüssel zu Ihrem System zu finden.
Aber wie soll und kann ich mir je solch ein Passwort merken?
Auch wenn man es dem Passwort
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auf den ersten Blick nicht gleich ansieht, es ist entstanden aus einem einfachen Satz. Nämlich diesem:
„Soscom bringt Sicherheit in mein Zuhause“
Während die meisten von uns sich Abstraktes wie beliebige Zahlen- und Buchstabenkombinationen nur schwer merken können, sind solche einfachen Aussagen und Sätze gewissermaßen genau „unser Ding“. In Sätzen können wir an Menschen, Tiere oder Dinge denken, die uns wichtig sind oder uns auch ganz einfach amüsieren. Und genau deshalb merken wir uns solche Sätze auch besonders gut.
TIPP 1: Denken Sie sich einen einfachen Satz aus mit einer Aussage, die Sie sich leicht merken können.
Da die Beliebigkeit der Zeichenfolge ein wichtiger Baustein für ein sicheres Passwort ist, müssen wir im zweiten Schritt, nun diese Beliebigkeit in unseren Satz bringen. In unserem Beispiel haben wir dafür ganz einfach jeweils den ersten und letzten Buchstaben der einzelnen Worte genommen und daraus eine Art Zwischen-Passwort generiert:
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Das sieht jetzt schon mehr nach einem brauchbaren Passwort aus, nicht wahr?
Tipp 2: Nehmen Sie die Anfangs- und/oder Endbuchstaben Ihres Merksatzes als Grundbaustein für Ihr sicheres Passwort.
Tipp 3: Ersetzen Sie nun einzelne Buchstaben durch Sonderzeichen und Zahlen, die Sie an die ursprünglichen Buchstaben erinnern.
In unserem Beispiel haben wir das erste „S“ durch eine „6“ ersetzt (das „S“ lässt sich zur 6 ausmalen), das zweite „S“ durch „§“ (sieht aus wie zwei aufeinandergesetzte „s“), das „b“ durch % (für – Achtung extra falsch geschrieben – „Brozent“), aus dem „i“ wurde das „!“, für das zweite „n“ wählen wir die Ziffer „2“ und das letzte „e“ wird durch das ähnlich aussehende „€“ ersetzt:
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Im Prinzip haben wir damit schon ein sehr sicheres Passwort. Es hat bereits 12 Stellen, verfügt über Buchstaben in Groß und Kleinschreibung sowie Sonderzeichen und wirkt wie eine zufällige Buchstabenkombination, die mit einem Wörterbuchangriff (dabei lassen Hacker ganz einfach Wörterbücher durchlaufen, um das richtige Kombination herauszufinden) nicht geknackt werden kann. Die beiden letzten Stellen haben wir für die Individualisierung des Passworts für verschiedene Anwendungen reserviert. Im vorliegenden Beispiel wäre das unser Passwort für unseren Amazon-Account. Wir haben dafür ganz einfach wiederum den ersten und letzten Buchstaben von Amazon angefügt:
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Nach demselben Prinzip könnte nun unser Passwortstamm auch für Ebay, unser E-Mail-Passwort und andere Anwendungen benutzt werden.
Tipp 4: Nutzen Sie Ihr sicheres Passwort, dass Sie sich leicht merken können, für möglichst viele Anwendungen, indem Sie es am Ende, Anfang oder einem festen Platz in der Mitte variieren.
Mit diesen vier einfachen Tipps, können Sie sich ein sicheres Passwort merken, das sich zugleich als eine Art „Master-Passwort“ eignet.
Wenn Sie auf diese Weise ein Passwort generiert und sich eingeprägt haben, sollten Sie dennoch stets die folgenden Vorsichtsmaßnahmen beachten:
- Schreiben Sie Ihr Passwort nirgendwo auf. Auch nicht digital auf dem Rechner oder analog in dessen Nähe. Sollten Sie auf eine niedergeschriebene Erinnerungsstütze nicht verzichten wollen, notieren Sie nie das vollständige Passwort, sondern am besten nur den Anfang. So verhindern Sie, dass jemand damit etwas anfangen kann, falls der Zettel doch einmal in falsche Hände gerät.
- Sicherheits-Profis vertrauen Ihre Passwörter nicht der Speicherfunktion ihres Browsers an. Diese gelten zwar als relativ sicher, aber eben nur als relativ. Geben Sie Ihr Passwort also besser bei jeder Anfrage neu ein.
- Erneuern Sie Ihr Passwort regelmäßig. Sicherheitsexperten empfehlen die Erneuerung des Passworts alle sechs bis neun Monate. Nur so können Sie sichergehen, dass Ihr Passwort nicht doch irgendwo „abgefischt“ wurde.
- Nutzen Sie Ihre Passwörter möglichst nur auf dem eigenen Rechner. Sollten Sie doch einmal unterwegs von einem fremden Rechner etwa auf Ihr E-Mail-Konto zugreifen, löschen Sie unbedingt danach den Verlauf des Browsers, da sonst User, die den Rechner nach Ihnen benutzen, einfach durch „zurückklicken“ an Ihren Account kommen könnten.
Sollten Sie weitere Fragen zum Schutz Ihrer Passwörter sowie zu Sicherheitstechniken wie Alarmanlagen oder Videoüberwachung haben, vereinbaren Sie bitte mit SOSCOM einen unverbindlichen Beratungstermin. Wir schauen gerne vor Ort bei Ihnen vorbei und geben Ihnen individuelle Tipps, wie Sie sowohl Ihr Zuhause als auch die Passwörter Ihrer Sicherungsanlagen effektiv schützen.