Wer sein Zuhause schützen möchte, sollte sich nicht allein auf teure Sicherheitsmaßnahmen und Hightech-Systeme verlassen. Oft fängt effektiver Einbruchschutz viel früher an: bei der konsequenten Überprüfung und Absicherung kleiner, aber wichtiger Schwachstellen im Eigenheim. Bereits kleine Mängel an Türen, Fenstern und Nebeneingängen können Einbrechern das Leben leicht machen. In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen eine ausführliche Checkliste an die Hand, wie Sie Ihr Haus Schritt für Schritt sicherer machen können – und widmen uns dabei auch der Absicherung von Garagen, Gartenhäusern und Nebengebäuden.

Warum Eigenheim-Checks so wichtig sind

Ein Einbruch ist für Betroffene oft ein Schock: Nicht nur der materielle Schaden, sondern auch das Gefühl der Verletzlichkeit sitzt tief. Dabei ist der Einbruchsschutz meist einfacher und kostengünstiger umzusetzen, als viele denken. Denn Einbrecher suchen in der Regel nach der schnellsten und einfachsten Methode, um ins Haus zu gelangen. Türen und Fenster, die älter oder schlecht gesichert sind, sind dabei ebenso attraktiv wie Nebeneingänge, an denen man aus Gewohnheit seltener denkt.

Mit einem gut durchdachten Eigenheim-Check lassen sich Schwachstellen aufspüren und gezielt beheben. Häufig genügen bereits kleine Nachrüstungen oder Reparaturen, um einen erheblichen Sicherheitsgewinn zu erzielen.

Türen überprüfen – Haupt- und Nebeneingänge

Hauseingangstür
Die Haustür ist das „Aushängeschild“ des Hauses und sollte dementsprechend sicher sein. Achten Sie dabei auf folgende Punkte:

  • Material: Massivholz, Metall oder Kunststoff mit Stahlkern sind stabiler als einfache Holztüren.
  • Schließsystem: Ein hochwertiges Schloss mit Mehrfachverriegelung oder Zusatzschlössern erschwert das Aufbrechen erheblich.
  • Sichtfenster: Wenn Ihre Tür ein Glaselement hat, sollte dieses aus Sicherheitsglas bestehen oder so angebracht sein, dass man nicht einfach von außen den Schlüssel im Schloss herumdrehen kann.
  • Türspion und Sicherheitsbeschläge: Ein Spion ermöglicht die Identifizierung von Besuchern, Sicherheitsbeschläge verhindern das Abbrechen des Schließzylinders.

Nebeneingänge
Tür ist nicht gleich Tür: Hinter- oder Seiteneingänge sind oft weniger stabil und daher ein attraktives Ziel für Einbrecher. Häufig reichen bereits Querriegelschlösser (Panzerriegel) oder Zusatzriegel, um das Sicherheitsniveau deutlich zu erhöhen. Prüfen Sie außerdem, ob das Türblatt genauso stabil ist wie die Haupteingangstür.

Fenster und Balkontüren – Schwachstellen am Eigenheim erkennen

Fensterrahmen und Beschläge
Alte, verzogene Fenster oder lose Beschläge sind eine Einladung für Einbrecher. Achten Sie bei Fenstern und Balkontüren auf:

  • Sicherheitsglas: Normales Einfachglas kann leicht eingeschlagen werden. Wer es rundum sicher haben möchte, setzt auf Verbundsicherheitsglas (VSG).
  • Pilzkopfverriegelung: Moderne Fensterbeschläge mit Pilzkopfzapfen erschweren das Aufhebeln von Außen ungemein.
  • Fenstergriffe: Abschließbare oder mit Druckknopf gesicherte Fenstergriffe sind ein weiteres Hindernis für Gelegenheits-Einbrecher.

Gerade Kellerfenster und solche im Erdgeschoss sind stark gefährdet. Prüfen Sie zudem, ob vorhandene Gitter oder Rollläden noch intakt sind. Rollläden allein sind kein 100-prozentiger Schutz, können aber eine wertvolle Zeitbarriere darstellen, sofern sie von innen verriegelt werden können oder mit einem Hochschiebeschutz ausgestattet sind.

Checkliste für Garten, Nebeneingänge und Co.

Gartentore und Zäune
Ein stabiler Zaun oder eine Mauer in Kombination mit einem verschließbaren Gartentor kann Einbrecher bereits abschrecken. Stellen Sie sicher, dass das Tor robust ist, gut schließt und keine Kletterhilfen (z. B. Gartenmöbel oder Mülltonnen in unmittelbarer Nähe) vorhanden sind.

Garage
Ihre Garage kann gleich in mehrfacher Hinsicht interessant sein: Befindet sich darin vielleicht teures Werkzeug oder sind dort Zugänge zum Haus, die weniger gesichert sind? Ein motorisiertes Garagentor sollte immer einen mechanischen Schutz besitzen, der ein Hochschieben verhindert. Auch bei einer älteren Garagentor-Variante lässt sich oft ein Zusatzriegel oder ein Vorhängeschloss anbringen, um den Zugang weiter zu sichern.

Gartenhaus
Gartenhäuser sind häufig schlecht gesichert, da sie oft aus dünnem Holz bestehen und lediglich einfache Schlösser besitzen. Denken Sie darüber nach, hochwertige Gartengeräte oder Fahrräder dort unterzubringen? Dann lohnt sich auf jeden Fall ein stabiles Vorhängeschloss oder die zusätzliche Verstärkung des Türblatts mit Metallprofilen. Aufgesetzte Scharniere sollten nicht einfach von außen abschraubbar sein. Wo möglich, setzen Sie innenliegende oder verschraubte Scharniere ein.

Nebengebäude
Gerade bei größeren Grundstücken gibt es oft noch separate Schuppen, Werkstätten oder Garagen, die als Lager oder Hobbyraum genutzt werden. Prüfen Sie, ob die Zugänge dieser Nebengebäude von außen gut einsehbar sind und sich bei Bedarf abschließen lassen. Stabile Vorhängeschlösser, solide Fensterverriegelungen und eventuell eine kleine Alarmmeldeanlage mit Bewegungsmelder können hier große Wirkung entfalten.

Allgemeine Tipps zur Abschreckung

  • Außenbeleuchtung: Bewegungsmelder an Eingängen und dunklen Ecken Ihres Grundstücks haben eine hohe abschreckende Wirkung. Einbrecher stehen nicht gerne im Rampenlicht.
  • Pflanzen und Hecken: Hohe Sträucher oder dichtes Buschwerk direkt am Haus können Einbrecher verdecken. Ein gewisses Maß an Freifläche um Fenster und Türen verhindert, dass Kriminelle unbemerkt agieren.
  • Zeigen Sie Präsenz: Eine einfache, aber effektive Maßnahme ist es, Ihr Haus bewohnt wirken zu lassen – gerade in Urlaubszeiten. Nutzen Sie Zeitschaltuhren für das Licht, lassen Sie den Briefkasten leeren und bitten Sie Nachbarn, auf dem Grundstück nach dem Rechten zu sehen.

Professionelle Unterstützung für die Eigenheim-Sicherheit

Nicht jeder ist handwerklich versiert oder hat Zeit und Muße, sich mit jeder kleinsten Schwachstelle zu befassen. In diesen Fällen ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. SOSCOM bietet Sicherheitsberatungen in Berlin und Umgebung an und kann Ihnen konkrete Nachrüstempfehlungen geben. Auch staatliche Förderprogramme können einen Teil der Kosten für Einbruchschutzmaßnahmen übernehmen – informieren Sie sich bei Ihrer Landes- oder KfW-Bank.

Mit kleinen Maßnahmen Großes bewirken

Ein umfassender Eigenheim-Check deckt häufig zahlreiche kleinere Mängel auf, die in ihrer Summe erhebliche Sicherheitslücken darstellen. Mit durchdachten und oft preiswerten Nachrüstungen erhöhen Sie nicht nur den Schutz Ihres Hauses, sondern auch Ihr persönliches Sicherheitsgefühl. Türen sollten stabil und mehrfach verriegelt sein, Fenster zumindest über eine solide Verriegelung und idealerweise Sicherheitsglas verfügen. Nebengebäude wie Garage, Gartenhaus oder Schuppen dürfen nicht vergessen werden – auch sie sind beliebte Einstiegs- oder Zielobjekte für Diebe.

Und denken Sie daran: Einbrecher sind oft Gelegenheitstäter. Schon das Aufrüsten von Fensterbeschlägen oder das Anbringen von Bewegungsmeldern kann die meisten Diebe zum Weitersuchen bewegen. Der beste Schutz ist es, Ihr Zuhause unattraktiv für Einbruchsversuche zu machen.

Ein Eigenheim-Check ist also keineswegs aufwändig oder unnötig. Er lohnt sich für jeden Hausbesitzer, da er nicht nur potenzielle Täter abschreckt, sondern im Ernstfall auch dabei hilft, Schäden zu minimieren. Wer vorsorgt, spart Zeit, Geld und Nerven – und kann sich in seinem Zuhause wieder rundum sicher fühlen.

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